Interwiew mit ORBCOMM bei Transport Logistic, München 2017
Die Eröffnung eines neuen, für unsere Bedürfnisse gebauten Headquarters in der bayrischen Stadt Kiefersfelden, Anfang dieses Jahres, markierte einen wichtigen Meilenstein für die Euroscan Parts & Services GmbH. Innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte hat das Familienunternehmen eine führende Rolle als mobiler technischer Serviceexperte für Kühlfahrzeuge-Erstausrüster, Eigentümer und Betreiber übernommen, die ORBCOMMs Euroscan Temperaturüberwachung, -schreiber und -fühler in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz einsetzen. Wir haben uns mit den Firmeninhabern Michael und Heike Steinberger bei der Messe Transport Logistic 2017 in München zusammengesetzt, um mehr zu erfahren.
Frage: Wann und warum wurde Euroscan Parts & Services ins Leben gerufen?
Heike: Das Unternehmen wurde 2009 als eigenständiges Unternehmen gegründet. Angefangen hat aber eigentlich alles schon in den frühen 1980ern. Es begann damit, dass Michael sich entschloss, sein eigenes IT-Business von zu Hause aus zu starten. Dies geschah wortwörtlich von seinem Wohnzimmer aus und neben seiner geregelten Arbeit. Die IT-Industrie befand sich zu dieser Zeit noch in der Anfangsphase und Michael interessierte sich sehr für das Potenzial von Computernetzwerken für Firmen und wie man diese einrichtet.
Zu der Zeit arbeiteten Michael und sein Cousin als Servicetechniker und -ingenieure für Frigoblock, einem namhaften Unternehmen im Bereich Transportkältemaschinen. Auch heute ist dieses Unternehmen noch einer der Hauptakteure in diesem Bereich. Sie sahen, dass diese Überwachungsgeräte von Euroscan in einige der Kühlfahrzeuge, die sie betreuten, passten, und wollten mehr herausfinden.
Der Rest ist, wie man so sagt, Geschichte! Eine Geschäftsidee war geboren, Kunden dabei zu helfen ihre Euroscan-Überwachungsgeräte einzubauen und zu betreuen. Wir fingen außerdem als Vertriebspartner für Euroscan an. Es war wirklich eine einzigartige Chance Michaels grundlegendes, gewachsenes Wissen in den Bereichen Kältetechnik, Entwicklung und Technologie und seine Faszination für Computer und IT-Netzwerke zu verbinden.
Wie hat sich Ihr Unternehmen in den letzten 18 Jahren entwickelt und was sind heute Ihre wesentlichen Leistungen?
Nun, wir treten immer noch als Vertriebspartner auf. Wir bauen Euroscan-Geräte ein. Außerdem betreuen wir diese. Das ist also gleich geblieben. Allerdings ist heute der Umfang des Unternehmens wesentlich größer. Wir haben mit 3 Leuten angefangen und nun sind wir 13. Wir decken Deutschland und Österreich sowie die Schweiz ab, in der wir ein 100-prozentiges Tochterunternehmen besitzen.
Zusätzlich haben wir unsere Dienstleistungen erweitert und bieten Servicepartner-Training an. Da wir draußen in vielen der regionalen Firmendepots und Servicewerkstätten unserer Kunden arbeiten, stellten wir uns die Frage, ob es nicht großartig wäre, wenn die Menschen hier einige der Arbeiten selbst verrichten und unsere Servicepartner werden könnten.
Während die Neumontage und Installationen immer noch die Mitarbeiter von Euroscan Parts & Services übernehmen, gibt es mittlerweile ein großes Netzwerk von Servicepartnern, deren Techniker von uns gemäß unserer Qualitätsstandards geschult wurden, sodass sie Reparaturen und Wartungen übernehmen können. Dies beinhaltet auch den Umgang mit Gewährleistungsfragen und Kalibirierungsüberprüfungen von Überwachungsgeräten und Fühlern, um die Übereinstimmung mit dem Gesetz sicherzustellen. Wir haben hunderte Techniker geschult und wenn diese die Kurse bestehen, erhalten sie ein Zertifikat von uns.
Von diesem Netzwerk aus qualifizierten Servicepartnern, die Standardreparaturen und Einstellungen durchführen, profitieren unsere Kunden, weil mehr Kapazität vorhanden ist, Arbeiten sofort zu erledigen und so sichergestellt wird, dass niemand warten muss.
Dadurch bekommen wir mehr Zeit und Luft, uns auf größere Endmontage-Projekte zu fokussieren. Jedes Jahr haben wir ein bis drei große Aufträge, bei denen wir entweder Euroscan Überwachungs-/Aufzeichnungssysteme für den gesamten Fuhrpark montieren oder erweitern. Diese Jobs können bis zu 300 Lkws zeitgleich umfassen. Dieses Jahr führen wir solche Projekte zum Beispiel für ein großes internationales Logistikunternehmen, sowie für die Supermarktkette Edeka durch.
Wenn wir eine Endmontage oder eine komplette Installation in Fuhrparks vornehmen, schauen wir uns diesen zuerst an, um festzulegen, mit was begonnen werden muss. Dann erstellen wir einen vollständigen Projektplan. Schließlich überwachen wir das komplette Beschaffungswesen, die Montage und Prüfung. Wir mögen die Herausforderung dieser Projekte, da es niemals zweimal exakt dasselbe gibt. Dies bedeutet, dass wir immer wieder etwas lernen und uns weiterentwickeln, was uns sehr viel Freude bereitet. Wir sehen uns gerne als Problemlöser und diese Projekte halten uns immer auf Trab.
Sie haben erwähnt, dass Sie in diesem Jahr besondere Projekte für ein großes Logistikunternehmen und einen Einzelhändler haben. Können Sie uns etwas mehr über Ihren Kundenstamm berichten?
Wir sind der Meinung, dass es keinen Lebensmittelkonzern erwähnenswerter Größe in Deutschland gibt, der heute nicht mit uns zusammen arbeitet. Wir sind auch auf pharmazeutischer Seite aktiv. Unser Kundenstamm reicht von allen großen Aufbauern für Kühlfahrzeuge und Kühlanhängerhersteller, über Transport- und Logistikunternehmen, Arzneimittelhändlern, bis hin zu Supermarktketten, die ihre eigenen Fuhrparks besitzen, sowie Lebensmittelmarken und Cateringketten. Außerdem haben wir auch viele Kunden im Bereich Transport von Nutz-/Zuchttieren. Diese große Bandbreite erlaubt uns, die Themen von allen Seiten zu betrachten.
Erzählen Sie uns etwas über Ihren neuen Standort.
Wir sind ganz einfach aus dem alten Standort herausgewachsen. So begannen wir vor drei Jahren, uns nach einem Gewerbegrundstück umzusehen, wo wir ein nagelneue Firmengebäude bauen können, das unseren Bedürfnissen entspricht. Wir kauften ein Grundstück in Kiefersfelden, derselben Stadt, in der wir bereits unseren Sitz haben (und leben!).
Kiefersfelden gehört zum Landkreis Rosenheim in Bayern und hat eine gute Verkehrsanbindung, sowohl mit dem Auto, als auch mit dem Zug. Die Hauptbahnstrecke, die Deutschland mit Italien verbindet, verläuft in der Nähe unseres Standorts und wir sind nicht weit von der Autobahn entfernt.
Wir haben diesen Standort im Februar bezogen und sind begeistert von unseren neuen Büros. Wir haben ein „barrierefreies Gebäude“ entworfen. Dies vereinfacht es, große Teile durch das Gebäude zu bewegen, falls die Notwendigkeit besteht. Wir haben einen speziell entworfenen Seminarraum, der mit der neusten Trainingstechnologie ausgestattet ist.
Was bringt die Zukunft?
Über die Jahre hinweg sind wir mit den Bedürfnissen gewachsen und sind immer noch dabei! In naher Zukunft werden wir unsere Trainingsprogramme entwickeln, um die Überprüfung und Zertifizierung gemäß GDP zu sichern. Diese stellen die neuen EU-Richtlinien dar, die den Großhandelsvertrieb von Arzneimitteln und die Pharmalogistik regeln und umfassen auch die Anforderungen hinsichtlich Temperaturkontrolle und Validierung. Einige unserer Servicepartner haben schon gelernt, wie man die Temperaturschreiber gemäß GDP kalibriert. Die GDP-Richtlinien sind sehr komplex und wir denken, dass es hier einen wachsenden Markt gibt, Menschen zu helfen das Gesetz zu verstehen und zu interpretieren und sicherzustellen, dass sie gesetzeskonform handeln.
Wir haben kürzlich unser Unternehmen noch erweitert, und bieten IT-Sicherheitslösungen für den LKW-Hochsicherheitstransport an.
ORBCOMM stellt nun seine Container und intermodale Gerätetelematik in Europa vor. Wir sind ebenfalls der Meinung, dass dies ein aufregender neuer Markt sein könnte, der uns die Chance bietet, neben ORBCOMM zu wachsen, wie dies einst mit Euroscan der Fall war.